“Signora, riverrà la neve“, warnt mich eine ältere Frau aus dem Quartier jedesmal, wenn sie mich vor Mitte Mai im Garten erwischt. Der Schnee werde wiederkommen und dann sei jegliche Gartenarbeit, die ich jetzt schon verrichte, für die Katz. Gerade so, als würde ich im Februar bereits Tomaten, Gurken und Peperoni auspflanzen.

Das tue ich natürlich nicht. Ich habe heute nur mal einen ersten Augenschein genommen: Welche Pflanzen müssen in den nächsten Tagen zurückgeschnitten werden? Wo hat sich Unerwünschtes breitgemacht? Wo gibt es Raum für Neues? Was blüht bereits?
Also alles absolut vernünftig und vollkommen saisongerecht – ihre Warnung hätte sie sich heute daher sparen können. Für Menschen wie mich beginnt die Gartensaison nun mal nicht erst dann, wenn die Prospekte mit den Garten-Sonderangeboten ins Haus flattern.
Vielleicht ist es dennoch ganz gut, dass die Frau bei jeder unserer Begegnungen versucht, mir ein wenig Vernunft beizubringen. Momentan mag es mir noch leicht fallen, nach einer halben Stunde Gartenarbeit wieder rein an die Wärme zu gehen, aber sobald der Frühling wirklich da ist, gibt es kein Halten mehr.
Und dann könnte es durchaus passieren, dass ich die Peperoni im Übermut zu früh auspflanze.