Nein, dieses Jahr wird es mir nicht wieder passieren, komme was wolle.
Die Tomaten werden mir nicht wieder über den Kopf wachsen.
Es werden nur so viele gepflanzt, wie der gesunde Menschenverstand gebietet, und die Beete werden nicht wieder im Übermut überfüllt, weil es auf eine oder zwei Pflanzen mehr doch bestimmt nicht ankommt. Was zuviel ist, muss eben in einem anderen Garten unterkommen. (Okay, vielleicht lässt sich ja noch der eine oder andere Topf auftreiben …)
Diesmal werden die Guten auch nicht in alle Richtungen spriessen, bis das ganze Gewächshaus zugewuchert ist, sodass kein Durchkommen mehr ist und alles, was sonst noch an der Wärme gedeihen möchte, weder Licht noch Raum bekommt. Schön geordnet werden sie an ihren Stäben hochklettern, wie es sich für anständige Tomaten gehört. Was auszugeizen ist, wird ausgegeizt – und wenn das Dach erreicht ist, ist Schluss, dann gibt es einen Schnitt.

Für einmal soll das alles ganz vernünftig und gesittet laufen wie im Gartenratgeber – und nicht wild und unkontrolliert wie in anderen Jahren. Ein lehrbuchmässiger Tomatenanbau, der Krankheiten möglichst wenig Chancen lässt und hoffentlich dem Ertrag zugutekommt.
Es ist ja nicht so, dass ich das alles nicht schon vorher gewusst hätte. Aber vom Wissen bis zum buchstabengetreuen Umsetzen ist es zuweilen ein weiter Weg. Ein Weg, der in meinem Fall vorbeiführte an Braunfäule, an voll behangenen Zweigen, die unter ihrer Last brachen, ehe die Früchte reifen konnten, an wuchernden Trieben, die irgendwann das Dachfenster hoben und den Regen ins Gewächshaus brachten und ein paar anderen Fehlern.
All das war ziemlich frustrierend, aber offenbar auch nötig, denn nur so verstand ich irgendwann: Im Garten habe nicht ich das Sagen, sondern die Pflanzen, denen ich darin ein Zuhause biete.
Guten Morgen liebe Tamar,
bist du dir da ganz sicher?
Ich bin gerade lachend vorm Bildschirm gesessen…
Wir Gärtner können doch nicht anders, es ist immer zu viel.
Mir fehlt auch oft das harte Herz und die scharfe Schere… wächst doch alles so schön..
Letztes Jahr bin ich beim Salat eskaliert.. zum „Glück“ haben die Schnecken einen Teil erledigt, sonst hätte es 3x am Tag Salat gegeben.
lg Linda
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Liebe Linda
Oh nein, ich bin mir alles andere als sicher. 😄 Aber vielleicht schaffe ich es, mich bei Tomaten und Zucchini im Zaum zu halten, wenn ich es dafür mit den Blumen richtig übertreibe. Ich habe jetzt mal vorsichtshalber ganz viele einjährige Blumen angesät, damit ich mich mit denen austoben kann. Falls das nicht hinhaut und ich auch mit dem Gemüse wieder über die Stränge schlage, muss ich wohl auch auf die „Hilfe“ der Schnecken hoffen …
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