Gemüse

Dann halt eben doch ein Dschungel

Den Vorsatz, die Tomaten dieses Jahr nicht wieder wild wuchern zu lassen, habe ich bis jetzt erstaunlich gut eingehalten. Kein einziger Achseltrieb hat es bisher geschafft, höher als ein paar Zentimeter zu wachsen. Kommen sich zwei Pflanzen zu nahe, werden die Guten daran erinnert, wem welcher Stab zum Hochwachsen zugeteilt ist. Und schafft es ein Seitentrieb trotz aller Wachsamkeit, dem Boden entlang zu wuchern, kommt mein neues scharfes Messer zum Einsatz.

So einfach ist es also, im Gewächshaus für mehr Ordnung und Disziplin zu sorgen. Und zugleich so schwierig …

Mit dem Ausgeizen kommen nämlich neue Probleme. Nein, ich meine jetzt nicht all die Glaubensfragen, die in diesem Zusammenhang diskutiert werden. Nicht die Wunden, die man der Pflanze zufügt, nicht die viele Zeit, die man für Besseres verwenden könnte, nicht die Notwendigkeit des Hochbindens.

Mein Problem sind die kleinen Triebe.

Wie, um Himmels willen, soll frau es übers Herz bringen, die herzigen Dinger im Grünabfall zu entsorgen, wie sollte sie mitansehen, wie sie in einem Jauchefass verrotten – wo die Kleinen doch ebensogut in einem Wasserglas ein paar Wurzeln spriessen lassen können, um zu neuen starken Pflanzen heranzuwachsen? Pflanzen, die sich perfekt als Backup eignen, falls irgendwann im Laufe der Saison die Braunfäule um sich greifen sollte.

Tja, und so wird wohl in meinem Garten auch dieses Jahr wieder ein Tomatendschungel wuchern. Diesmal einfach nicht eingepfercht im Gewächshaus, sondern überall dort, wo es noch Platz für einen Topf hat.

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